Stellungnahme zu Fremdenfeindlichkeit und Rassismus durch Bernhard Wild
Als Mitarbeiter eines Bauunternehmens verfüge ich über einen Firmenwagen, bei dem ich die Fahrer- und Beifahrertüre mit einem ca. 30×15 cm großen Aufkleber versehen habe. Der Text des Aufklebers ist in altdeutscher Schrift und sagt: „Führerhaus – Fahrer spricht deutsch“.
Zu diesem Sachverhalt möchte ich hiermit ganz klar Stellung beziehen. Diesen Aufkleber zu verwenden war ein ganz klares Fehlverhalten, das mir Leid tut. Obwohl meine Absichten nicht gehässiger Natur waren, habe ich bewusst fahrlässig mit der Doppeldeutigkeit des Begriffes Führerhaus gespielt, zumal er in altdeutscher Schrift abgedruckt ist. Was von mir unbedarft als schlechter Scherz gesehen wurde, sehe ich aufgrund mehrer ernster und langer Gespräche über das Thema in den letzten Tagen als klares Fehlverhalten, von dem ich mich hiermit gründlich distanziere. Da gibt es auch nichts zu relativieren. Toleranz gegenüber Rassismus und Fremdenfeindlichkeit fängt im Kleinen an. Dem habe ich mit diesem Aufkleber Vorschub geleistet.
Im Gegenteil: ich erwarte für mein Mandat als Stadtrat in Schönsee von mir selbst ein besonderes Gespür für den Zusammenhalt der Gesellschaft, dem ich auch gerecht werden will. Mein Engagement für die Bürgerliste Miteinander, die sich bewusst als bunte Liste definiert, steht ganz klar in einer Linie mit diesem Anspruch. Auch hoffe ich, dass meine langjährige Tätigkeit als 2. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schönsee unterstreicht, dass es mein tiefes Anliegen ist, Menschen jeglicher Herkunft zu helfen.
Gezeichnet Bernhard Wild, 8.6.2020